Experten fordern weitere Maßnahmen zum Auenschutz

Flüsse sollen mehr Überflutungsraum erhalten

Pressemeldung der Firma Bundesamt für Naturschutz

Heute geht die zweitägige Fachtagung „Perspektiven einer nachhaltigen Gewässer- und Auenentwicklung“ in Lenzen zu Ende. Das Votum der rund 100 Fachleute aus Wissenschaft und Praxis zehn Jahre nach der verheerenden Elbeflut ist eindeutig. Die Maßnahmen zum Schutz der Flussauen müssen verstärkt werden, um einen ökologisch wie ökonomisch effektiven Hochwasserschutz zu gewährleisten „Die Deichrückverlegung in der Lenzener Elbtalaue in Brandenburg, mit der 420 ha naturnahe Auenflächen zurückgewonnen wurden, ist ein gutes Beispiel dafür, dass Naturschutz und Hochwasserschutz gut zusammen passen und die Schifffahrt auf der Elbe nicht eingeschränkt wird“, ergänzte Dr. Alfred Herberg, Fachbereichsleiter im Bundesamt für Naturschutz. Ein weiteres wegweisendes Naturschutzgroßprojekt werde zurzeit mit der Deichrückverlegung an der Mittleren Elbe im Lödderitzer Forst in Sachsen-Anhalt umgesetzt. Insgesamt werden der Elbe damit über 1.000 ha der ehemaligen Überflutungsaue zurückgegeben. Der BfN-Experte rief die Vertreterinnen und Vertreter der Naturschutzverbände, der Bundesländer und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes auf, gemeinsam nach Lösungen und Konzepten zu suchen, um gerade an den großen Flüssen in Deutschland weitere Potenziale zur naturnahen Entwicklung nutzen zu können.

Aus den Beiträgen der Referentinnen und Referenten wurde deutlich, dass der Auenschutz in Deutschland vor großen Herausforderungen steht. Deichrückverlegungen könnten nur dann umgesetzt werden, wenn entsprechende Flächen zur Verfügung gestellt werden und die Menschen vor Ort für die notwendigen Maßnahmen gewonnen würden. Zur naturverträglichen Nutzung von Auenflächen sind oftmals Änderungen der land- und forstwirtschaftlichen Nutzungen unumgänglich, die in den Planungsverfahren mit den Betroffenen abgestimmt werden.

Beispiele aus den Niederlanden, vom Niederrhein und von der österreichischen Donau gaben auf der Tagung Einblicke in die Umsetzungspraxis in anderen Flussgebieten. Bei der anschließden Exkursion konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Erfolgen der Auenrenaturierung vor den Toren der Stadt Lenzen überzeugen. „Seit Abschluss der Deichschlitzung im Jahr 2009 hat sich das Gebiet prächtig entwickelt. Viele Vogelarten wie Wachtelkönig, Kranich, Schilfrohrsänger und Kiebitz haben die neu geschaffenen Gewässer und Feuchtgebiete längst zurückerobert. Aber auch die Wirksamkeit für den Hochwasserschutz wurde bereits spürbar und durch Messungen nachgewiesen. Beim letzten Jahrhunderthochwasser 2011 sank der Hochwasserscheitel durch die Deichrückverlegung vor Ort um 35 cm, während an vielen anderen Pegeln der Elbe neue Rekordwasserstände gemessen wurden“, erläuterte Prof. Dr. Birgit Felinks vom Trägerverband Burg Lenzen die Maßnahmen.



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