Dutzende tote Schweinswale zeitgleich an niederländischen Watteninseln angeschwemmt

Internationale Militärübung mit Altmunitionssprengungen als Ursache in Verdacht

Pressemeldung der Firma Schweinswale e. V.
Toter Schweinswal am Nordstrand von Ameland


Auf der Nordseite der niederländischen Watteninseln, insbesondere auf Vlieland, Ameland, Terschelling und Schiermonnikoog, werden seit einigen Tagen Dutzende tote Schweinswale angeschwemmt.

Auf Ameland war der Strand mit toten Schweinswalen übersäht. Andreas und Mirjam Reuland waren als eine der ersten vor Ort und haben die grausamen Funde fotografiert und dokumentiert und sich mit der der Biologin Denise Wenger von Schweinswale e.V. in Verbindung gesetzt. Es sind furchtbare Fotos von mindestens 26 toten Schweinswalen allein auf Ameland.

„Etliche Wale auf den Fotos wiesen Hämatome und untypische Löcher auf und eine solche enorme Anzahl gestrandeter Schweinswale innerhalb eines so kurzen Zeitraums ist außergewöhnlich. So war mein erster Gedanke, dass das eine Folge von Altmunitionssprengung sein könnte. Der Nordwind sorgte für die Anstrandungen und so ist es jetzt offensichtlich, wieviel tote Schweinswale menschliche Aktivitäten auf einmal verursachen können. Für mich gibt es fast keinen Zweifel, dass die internationalen Militärübungen mit Minenräumungen, die dort derzeit durchgeführt werden, die Hauptursache sind.“, sagt Denise Wenger.

Seit 23. August findet eine großangelegte internationale Minenräumübung vor Ameland statt. Sechshundert Soldaten üben nördlich der Watteninseln. Dieser „Truppenübungsplatz“ in der Nordsee bietet nach Angabe des Verteidigungsministeriums ein hervorragendes Trainingsumfeld. Dass hier Meerestiere leben, scheint nicht zu interessieren. Wurden überhaupt irgendwelche Sicherheitsmaßnahmen wie Blasenschleier oder ähnliche Vorkehrungen getroffen? Schweinswale e.V. wird hier weiter recherchieren und Kollegen und Öffentlichkeit informieren. Die Küstenwache berichtet, dass noch unzählige tote Schweinswale im Wasser treiben.

„Dass Militärübungen und ungesicherte Altmunitionssprengungen jährlich tausende tote Schweinswale verursachen, wird schon lange vermutet und eine wissenschaftliche Arbeit bereits aus dem Jahr 2015, die mir vorliegt, geht von bis zu über 5000 toten Schweinswalen allein in niederländischen Gewässern aus. Auch in deutschen Gewässern finden solche Übungen und ungesicherte Sprengungen statt. Das ist unverantwortlich und grausam!“, kommentiert Denise Wenger.

Schweinswale sind sich akustisch orientierende und mit Echoortung jagende Meeressäuger. Selbst wenn sie nicht direkt durch die Sprengung getötet werden, können sie Gehör und die Fähigkeit zur Echoortung verlieren und verhungern dann über Tage hinweg. Bei fast allen gemeldeten Tieren handelt es sich um ausgewachsene Schweinswale in einem Zustand der Verwesung. Die Freiwilligen der Tierambulanz Ameland hatten den ganzen Tag lang zu tun, um die Tiere vom Strand abzuholen, die toten Tiere sollen an der Universität Utrecht untersucht werden, berichtet SOS Dolphin. Schweinswale e.V. wird um die Ergebnisse anfragen.

Auch andere Strandspaziergänger informierten Frau Wenger ebenfalls. Eine Familie darunter macht seit über 10 Jahren Urlaub auf Ameland, noch nie haben sie so etwas gesehen. Es war ein Schreckensbild, vor allem auch für die Kinder.

Hintergrundinfos:

AltMunitionssprengungen Archive – Schweinswale e.V. (walschutz.org)



Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:
Schweinswale e. V.
Daiserstr. 6
81371 München
Telefon: +49 (89) 7257575
Telefax: nicht vorhanden
http://walschutz.org/

Ansprechpartner:
Denise Wenger
Projektleitung
+49 (176) 22208271



Dateianlagen:
    • Toter Schweinswal am Nordstrand von Ameland
    • Einer der 26 toten Schweinswale am Nordstrand von Ameland
    • Auch eine kleine tote Robbe wurde neben den vielen toten Schweinswalen gefunden
    • Abtransport der toten Wale auf Ameland


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